Ich sehe mich als Teil des Ganzen, ob nun Projekt, Kollegenkreis, Menschheit oder Universum. Ich gebe stets mein Bestes, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen: Ich handle als Teil, aber denke für das Ganze - egal in welcher konkreten Rolle ich gerade arbeite.
Spiele ich selbst in Ensembles, ist meine Aufmerksamkeit daher nicht nur auf mein eigenes Spiel, sondern quasi genauso viel auf das Spiel der Anderen gerichtet, um das komplette Bild zu verstehen und mich dort einzufügen. Was keineswegs bedeutet, dass ich nicht musikalisch führen würde, wenn die Situation es erfordert: Ich spiele als Trompete gerne und oft Lead-Stimmen oder kann mich als Solist abheben, aber eben nur da, wo es dem Gesamtklang zuträglich ist.
Schließlich weiß ich auch aus der Perspektive des Arrangeurs und Komponisten, dass Musik oft erst besonders interessant wird, wenn die Rollen der Beteiligten immer wieder wechseln: Gerade noch Füllstimme zur Umrahmung der Melodie, kann es immer sein, dass man schon im nächsten Moment diese kommentiert oder selbst weiterführt. Natürlich sind auch diese Wechsel keineswegs beliebig, sondern unterstützen ihrerseits wieder das Stück in seinem Gesamtverlauf. Und darüberhinaus ggf. andere Aspekte eines Gesamtkunstwerks: Im Film, im Theater, Tanz oder auch Game.
Mit diesem gesamtheitlichen Ansatz arbeite ich auch als musikalischer Leiter. Wer spielt gerade welche Rolle im Stück? Wie fügt sich das Stück ggf. in einen Zusammenhang ein, welche Geschichte steht dahinter und welche Assoziationen sind zu erwarten, zu unterstützen oder zu verarbeiten? Diesen Fragen gemeinsam mit den Musikern nachzugehen ist mir ein besonderes Anliegen. Wenn man weiß warum, lassen sich auch die (spiel-)technische Aspekte wie z.B. Intonation, Balance und rhythmische Klarheit leichter in den Dienst des gemeinsamen musikalischen Ausdrucks stellen.
In die Arbeit als Notensetzer fließt dieser praktische Hintergrund wiederum ein: Noten sollten so beschaffen sein, dass der Mensch, der sie liest, möglichst schnell und leicht erkennen kann, wie die Musik klingen soll, deren Teil seine Stimme ist. Dabei spielen oft Kleinigkeiten eine große Rolle: Neben einem aufgeräumten Gesamtbild sind auch Zusatzinformationen an den entscheidenden Stellen gefragt - aber natürlich nur so viele, dass sie nicht ablenken. Da liegt der Teufel oft ebenso im Detail wie in der Erfahrung. Und wenn doch mal mehr Flexibilität bezüglich Arrangement/Instrumentation gefragt ist oder tiefergehenden musikalischen Fragen auftauchen, sind Sie bei mir gleich schon an der richtigen Adresse.
Unterricht ist wiederum eine spezielle Form von Projekt: Hier bin ich offen für Menschen, die mit mir an sich selbst arbeiten möchten (man beachte das Prinzip der Freiwilligkeit!). Nicht zuletzt deswegen, weil ich selbst stets an mir arbeite und dazu auf die Rückmeldung anderer angewiesen bin. Dabei möchte ich Interessierten einerseits zeigen, wie sie am geschicktesten an ihr Ziel kommen und andererseits aufzeigen, welche Möglichkeiten sie darüber hinaus noch haben. Auf diesen Wegen begleite ich gerne und nicht an ein Alter gebunden: Musik soll zum Teil der eigenen Persönlichkeit werden - wie groß dieser Teil ist, entscheidet letztlich immer der Schüler selbst.